2016_Ausstellung_

JUST WOOD bei der EUNIQUE 2016 in Karlsruhe 

 

 

Ausstellung JUST WOOD bei der EUNIQUE 2016 in Karlsruhe

Sonderausstellung JUST WOOD auf der EUNIQUE 2016
i
n Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Kunsthandwerk

Holz ist ein so selbstverständlicher Begleiter im Alltag, dass erst beim Nachdenken über diesem Werkstoff uns seine zahlreichen Facetten und Anwendungsmöglichkeiten bewusst werden. Der Rohstoff Holz ist in unzähligen Holzsorten über die ganze Welt verbreitet,die Bearbeitungs- und Veredlungstechniken sind regional unterschiedlich, aber die Anwendungsbereiche sind universell, sei es als Energieträger, Baumaterial, Möbelstück,Hausrat oder Accessoire.
Holz ist Heimat und Exotik zugleich.

Ein allgegenwärtiges Material erfährt durch die Arbeit des gestaltenden Handwerkers eine Veredelung zum Unikat, zu dem besonderen Produkt, das sowohl die Handschrift des Gestalters trägt als auch seine ganz eigene Poesie entfaltet, denn Holz ist ein gewachsener Werkstoff und jedes Stück ist einzigartig.

Als Baum über Jahrzehnte gewachsen, erhält Holz ein zweites Leben im Produkt. Bäume prägen unser Landschaftsbild, Holzprodukte sind regionale Kulturgüter, die Identität und Werte schaffen. Diese Ausstellung zeigt eine kleine Auswahl der vielfältigen Möglichkeiten dieses unprätentiösen Materials, das sich wie ein Chamäleon dem Willen seines Bearbeiters anpasst, mal roh, grob und trotzdem voller Poesie.

Wäscheschrank "roll it" von Franz Sommer, Ausstellung JUST WOOD, Foto: Barbara Sommer

 

Vom Grünholz zur Holzkohle
Holz lässt sich in allen seinen „Lebensphasen" (Wachstumsphasen) verarbeiten. Als Grünholz gedrechselt, verformt sich das Objekt im Trocknungsprozess zum absoluten Unikat. Ringe aus japanischer Holzkohle geschnitten, schimmern in mystischem Glanz, als würden sie ein Geheimnis bergen... Das Material Holz lebt, obwohl der Baum tot ist.

Dieser nachwachsende Rohstoff ist sinnlich, er duftet, klingt, möchte berührt werden und verblüfft durch seine optische Gestalt und Textur. Holz kann fast alles.

Ein Leben ohne Holz ist möglich, aber sinnlos - frei nach Loriot.

Karin Bille

 

Holzschmuck „passing through 1" von Despo Sophogleous, Halifax/Kanada, Ausstellung JUST WOOD, Foto: Mirei Takeuchi

 

Aus einem Interview zur Ausstellung JUST WOOD mit der Kuratorin Karin Bille
Immer wieder wurde versucht, Holz durch andere Materialien zu ersetzen. Dennoch ist die Faszination für Holz ungebrochen.
Warum dies so ist, erklärt Karin Bille, die Kuratorin der Ausstellung.
Frau Bille, kann es ein Leben ohne Holz geben?
Diese Frage habe ich mir zu Beginn der Ausstellungskonzeption auch gestellt und würde sie mit nein beantworten. Holz ist als
Rohstoff in fast allen Kulturen und Lebensbereichen zu finden. Dieser Werkstoff bietet so viele Gestaltungsmöglichkeiten und
ist bei guter Gestaltung und richtiger Pflege langlebig und zeitlos. Holz ist ein Kulturgut, es ist regional prägend für Landschaft
und Handwerk.
Wie verwenden Gestalter Holz?
Durch seine Haptik und durch seinen Geruch ist Holz ein sehr sinnliches Material, das eine große Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten
bietet. Holz wurde und wird für Gebäude, Gerät, Möbel, Schmuck und Accessoires verwendet. Nicht zu vergessen ist
der Instrumentenbau, denn Holz ist ein hervorragender Klangkörper. Auch für Korbflechter und Pfeifenmacher liefert der Baum
den Rohstoff.
Recycling ist ein wichtiges Stichwort in unserer Zeit. Wie reagieren die Holzgestalter darauf?
Das Wiederverwerten von wertigem Material ist im Handwerk schon lange Thema. Alte Eichenbalken werden vom Tischler für
Möbel mit besonderer Patina verwendet. Vollhölzer haben oft mehrere Leben. Selbst aus kleinen Stücken können edle Intarsien
oder faszinierende Schmuckstücke entstehen. Holz ist ein sehr nachhaltiger Werkstoff, der auch in der Oberflächengestaltung
viele Möglichkeiten bietet.
Die Besucher können in der Ausstellung die Vielfältigkeit des Materials Holz, vor allem aber auch die handwerkliche Fähigkeit
und Kreativität der Gestalter entdecken.