2009_Wettbewerb_

Hessicher Staatspreis für das Deutsche Kunsthandwerk 2009

 

 

anlässlich der Tendence am 6. Juli 2009 in Frankfurt

Mary-Ann Williams, Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Jean-Luc Valentin

Die Preisträger/innen 2009:

1. Preis

Mary-Ann Williams, Filzdesignerin, Leidersbach

Der erste Preis ging in diesem Jahr an die in Leidersbach im Spessart lebende Designerin von Filzaccessoires Mary-Ann Williams. „Mich interessieren die Dinge des Alltags. Mit Fokus auf den Nachhaltigkeitsgedanken versuche ich Gebrauchsgegenstände kreativ neu zu interpretieren. Minimalismus und Funktionalität sind mir dabei ebenso wichtig wie das Spiel mit Oberflächen und Mustern", beschreibt Mary-Ann Williams ihre Arbeit.

Mary-Ann Williams studierte in Kapstadt und Hamburg Mode-, Textil- und Interiordesign. Nach Experimenten mit zahlreichen Materialien entschied sie sich für Filz als ihr persönliches künstlerisches Ausdrucksmittel und dafür, Handarbeit der industriellen Fertigung vorzuziehen. Wegen der Rassendiskriminierung beschloss die farbige Südafrikanerin in Deutschland zu bleiben.

Die thematisch sehr breit gefächert arbeitende „Queen of Felt" liebt den schier endlosen Wald hinter ihrer Haustür, ihre Inspirationsquellen sind die Natur und ihr Sohn. Die Werke von Mary-Ann Williams verkaufen sich bislang vor allem in den USA erfolgreich. Vom Gewinn des Hessischen Staatspreises für Kunsthandwerk erhofft sie sich den Durchbruch hierzulande.

Mehr über die Preisträgerin und ihre Arbeiten auf ihrer Website www.illu-stration.com.

2. Preis

Michael Schwarzmüller, Glasgestalter aus Karlsruhe

Den zweiten Preis vergab die Jury an den Karlsruher Glasgestalter Michael Schwarzmüller. „Mir geht es darum, die besonderen Eigenschaften des Materials Glas im Gefäß hervorzuheben. Das Spiel mit der Optik steht im Mittelpunkt. Die Funktion ist mir dabei ebenso wichtig wie die Ästhetik", sagt Michael Schwarzmüller.
Inspirieren lässt sich Michael Schwarzmüller von der Natur und vom Leben selbst. Er geht mit offenen Augen durch die Welt und greift Themen auf. Aktuell arbeitet er an Glaskreationen, die in Kooperation mit Köchen explizit für spezielle Gerichte entwickelt werden.

Mehr über den Preisträger und seine Arbeiten auf seiner Website www.schwarzmuellerglas.de.

Sonderpreis für langjähriges, hochwertiges Schaffen

Hans Joachim Weißflog, Drechsler aus Hildesheim

Einen dritten Platz vergab die Jury in diesem Jahr nicht, dafür einen Sonderpreis für langjähriges hochwertiges Schaffen. Ihn erhielt der Hildesheimer Drechsler Hans Joachim Weißflog. „Ich will mit meinen Arbeiten zeigen, dass mittels der Kunst des Drechselns auch Formvielfalt jenseits von Kugel- und Zylinderformen möglich ist", erläutert Weißflog. Im Laufe von 25 Berufsjahren entstanden über 100 verschiedene Designs. Für die vielfältig durchbrochenen Objekte werden feste elastische Hölzer mit wenig Maserung, wie Buchsbaum und Grenadill, verwendet. Weißflog bildet aus, unterrichtet in den USA und Australien und vertreibt seine Dosen und Schalen international.